August
oder eigentlich von Thonon-les-Bains (am Südufer des Genfer Sees) bis Menton (östlich von Nizza am Mittelmeer).
Vom 10.8. bis 18.8.2013 waren Jörg, Manni, Martin, Matthias und ich mit den Rennrädern unterwegs in den südfranzösischen Alpen. Auf Empfehlung von Rainer (ein super Tipp!) sind wir mit dem Veranstalter AHCycling (Radsportreisen) unterwegs gewesen und haben uns bestens betreut gefühlt (gut ausgearbeitete Route, nette Hotels, mehrgängige Menüs, tagsüber gute Verpflegung).
Nach individueller Anreise nach Bad Krozingen (bei Freiburg) trafen wir auf die anderen Reiseteilnehmer und wurden gleichzeitig noch von Rainer und seinen Mitradlern aus Etelsen, die zu der Zeit im Schwarzwald zum Rennradurlaub weilten,mit einem Blitzbesuch überrascht!
Außer uns gab es noch sechs weitere Rennradfahrer und den Guide. Die zweite angemeldete Frau fuhr kein Rad- sie begleitete ihren Mann auf der Reise und fuhr im Bus bzw. Sprinter mit, machte Fotos und half mit uns zu versorgen.
Am ersten Tag fuhren wir per Bus mit Spezialradanhänger (die Räder konnten darin gut und sicher aufgehängt transportiert werden) nach Thonon, wo wir uns noch etwas akklimatisieren konnten und gleich Bekanntschaft mit einer der Rennradgruppen machten, auf die wir im Laufe der Tage immer wieder mal stoßen sollten- feucht-fröhlich feiernde Engländer.
Dann folgten sieben eindrucks- und anspruchsvolle Radtage bei durchgehend supergutem Wetter und bester Versorgung.
Im Schnitt waren es ca. 100- 130 km/ Tag (einer auch mit 160km) und 2400-3400 hm mit 2-3 Pässen. Gesamtsumme: 790 km, 17800 hm in sieben Tagen.
Die große Herausforderung war unsere Truppe zusammen zu halten, die wohl nach Aussagen der Veranstalter sehr stark an der Leistungsspitze besetzt war, aber auch Ausreißer nach unten hatte. Am ersten Tag führte das auch zu leichtem Unmut und Unsicherheit, ab dem zweiten Tag wurde das damit gelöst, dass die beiden langsameren Fahrer eine Stunde vor den anderen losfuhren und manche Etappenteile auch im Begleitfahrzeug mitgefahren wurden.
Auf jedem Pass wartete der Sprinter auf uns und wir konnten an unser Handgepäck mit Jacken, Sonnencreme, Riegel etc. und immer stand Trinken und Verpflegung (Riegel, Bananen, Kuchen) zur Verfügung, nach jeder Abfahrt konnten wir wieder Klamotten loswerden und selbst beim Vorbeifahren gab es noch bei Bedarf die Möglichkeit "nachzutanken". Mittags gab es immer ein richtig großes Picknick mit bequemen Stühlen und Verpflegung: süß und salzig- mmmhhhh…
So erfuhren wir im wahrsten Sinne des Wortes etliche Pässe mit bekannten Namen wie den Col de la Colombière, den Cormet de Roselend, den Col de l'Iséran, den Télégraph und den Galibier. Wir waren in Les Deux Alpes und in Alpe d'Huez (wo unser jüngster Teilnehmer- ein Rennradsportler durch und durch und ein total netter Kerl, der uns sofort adoptiert hatte oder auch umgekehrt), seine Wette mit seinem Vereinskameraden einlöste: Alpe d'Huez unter einer Stunde – 57 Minuten hat er gebraucht. Er ist wohl nur hochgeflogen (ich habe ihn gleich nach dem Einstieg nicht mehr gesehen) und hat auch den Rekord der Teilnehmer beim Veranstalter gebrochen (den absoluten Rekord an dem Berg hat Pantani mit 38 Minuten- aber Pantani ist bereits tot und das hat bekannte Gründe). Leider ist das "Zielschild" wenig eindrucksvoll….
Zwischen Les Deux Alpes und Alpe d'Huez fuhren wir auf einer wunderschönen Panoramastrasse mit irrem Ausblick.
Als wir am nächsten Tag über den Col d'Izoard wollten, erlebten wir eine derbe Überraschung: dort fand der Embrunman statt (ein Ironman mit 3800 hm auf der Fahrradsstrecke- nämlich u.a. über den Col d'Izoard) und uns wurde die Weiterfahrt versperrt. Per Busshuttle fuhren wir dann auf die andere Seite und nahmen den Col d'Izoard dann von dort, was mehr Höhenmeter und mehr Kilometer bedeutete. An diesem Tag fuhren wir alle Pässe in praller Sonne und der ungeplante Bustransfer bedeuteten gut zwei Stunden Verspätung im Zeitplan. Am Schluss warendann noch drei Kilometer "Wand" zum Hotel zu bewältigen- das dafür das netteste der ganzen Tour war und die Nacht verlief dann im absoluten Tiefschlaf. Eines der Highlights der Tour (ud das im doppelten Sinne des Wortes) war die Cime de la Bonette . Mit 2802 hm der höchste Punkt unserer Tour – mit einer wunderschönen Auffahrt und einer rauschenden Abfahrt.
Ab dann wurde der südfranzösische Einfluss sehr deutlich und als wir dann am letzten Tag noch über den Col de Turini (mit den Bremsspuren der Rennwagen…) nach Menton rauschten und zum ersten Mal das Azurblau des Mittelmeers zu sehen war, war der Glücks- und Hormonrausch perfekt. Vom anschließendem Bad im Mittelmeer in Radklamotten habe ich leider (noch) kein Foto….
Ach ja: was ich fast vergessen hatte: "meine" Männer haben sich immer ganz gut die Kante gegeben (aber nur beim Radfahren) – und die Kletterkönige der RADikalen waren Matthias und Manni – aber selbst deren Leichtfüßigkeit ist noch zu übertreffen – und ich habe mich auch zu meiner vollsten Zufriedenheit wacker geschlagen- hatte viel Spaß und habe immer gerne auf den Bus verzichtet (und nicht nur, weil mir beim Serpentinenfahren im Bus immer so schlecht wird)