Der „Ötztaler“…ein Radmarathon der Superlative!

Der „Ötztaler", ein Radmarathon der Superlative.
Die Rundfahrt führt 5500 Höhenmeter, 238 km und über vier Pässe.
Quälende Anstiege und rasante Abfahrten. 
Hier werden Träume begraben und Helden geboren. Insbesondere in diesem Jahr. RADikale Beteiligung inklusive. Andreas aus Verden war in grün gestartet, Katja (leider ;-)) fuers Garmin Team.

Aber lest selbst. Hier der Bericht von Andreas

oetztal1

Andreas: Am Abend vor dem Ötzi haben wir regelmässig in den Wetterbericht geschaut und jede Stunde wurde was anderes vorhergesagt; einmal 5mm Regen einmal 2 mm Regen einmal 11 grad und einmal 5 Grad. Aber es kam alles ganz anders: uns war schon bewusst , dass es in der Höhe kälter ist als in Sölden, und dass das Wetter in den Bergen schnell wechselt, aber ich hatte eigentlich gedacht es würde am letzten Pass also am Timmelsjoch (2500 hm) am schlimmsten, aber es kam umgekehrt: Am Start goss es wie aus Kübeln und am Kühtei, dem ersten Pass gingen die Temperaturen Richtung Gefrierpunkt.

Bevor es runter ging hat Katja zuerst ein paar neue Socken und Gefrierbeutel gekauft und angezogen … und Tee getrunken. So viel Zeit musste sein: wobei die später fast gefehlt hat! Man glaubt gar nicht wie viele Leute am Kühtai ausgestiegen sind oder wegen Unterkühlung rausgenommen wurden (ca.600 Fahrer sollen es gewesen sein). Ein Zuschauer rief: In 30 km ist schönes Wetter.
Ok, er wird schon recht haben dachte ich, und schlotternderweise gings die Abfahrt runter.
Links und rechts säumten sich die Leute, die auf den Besenwagen gewartet haben, aber das war nicht unser Ziel !!! Mit klappernden Zähnen, eingefrorenen Händen und einem Rad, das durch das Zittern des Körpers aufgeschaukelt wurde galt es vorsichtig die 20 Kilometer Abfahrt runter zu kommen in der Hoffnung, dass es ab dem Brenner besser werden würde und jaaaaa die Sonne zeigte sich: die 
Rechnung war also aufgegangen !!!!

Am Brenner war von Katja keine Spur. Dass sie 10 min hinter mir war, wusste ich nicht. Gut, entweder sitzt sie wegen der Kälte im Besenwagen oder sie überholt mich demnächst wieder. Aber so leicht gibt das Kämpferherz Katja nicht auf. Musste mich selber beeilen um die nächste Zwischenzeit zu schaffen. Wegen des schlechten Wetters am Kühtei war ich ca. eine halbe Stunde langsamer wie gedacht. Und wenn die geforderten Zwischenzeiten überschritten werden wird man disqualifiziert. Die nächste Zwischenzeit am Jaufenpass war zu schaffen. Wo ist Katja?

Der Jaufen würde in wenigen Minuten wieder für den Autoverkehr geöffnet werden. Und ich musste runter. Zum letzten Pass: Timmelsjoch : 1800 Meter Anstieg. Das Wetter war jetzt super. Nach einer Weile höre ich einen Schrei hinter mir: "Andreas!". Ich schreie zurück, sie hatte eine furiose Aufholjagd gestartet und zu mir aufgeschlossen. Von da an fuhren wir zusammen. 
oetztal3Katja: Von Andreas keine Spur zu sehen! Ich wusste, daß die Zeit zum Jaufenpass hoch verdammt knapp werden würde und nur mit Zähne zusammenbeißen und mit etwas Glück würde es reichen, also gab es keine andere Wahl wie kurbeln und zwar 2 Kilometer vorm Pass so schnell es geht zwischen wartenden Autos im Zickzack durch und ja: Es hat gereicht auch wenn's knapp war und verdammt viele Körner gekostet hat. Ein 13,5 km/h Schnitt, ich hätte nicht gedacht, daß nach so vielen Kilometern das noch möglich ist…  

Ab der Abfahrt hieß es möglichst viel Zeit gut zu machen und das taten wir von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt ! Im Aufstieg zum Timmelsjoch war es dann soweit: ich hatte Andreas wieder gefunden. Wie geil ! Große Freude ! Uns war klar wir werden ab jetzt zusammen fahren so habe ich bei der Auffahrt auf Andreas gewartet und Andreas auf mich bei der Abfahrt, so dass wir beide morgens zusammen gestartet sind und abends erschöpft aber überglücklich Hand in Hand über die Ziellinie gerollt sind !

oetztal2

 

 

Und hier noch ein Rennbericht als Video: (c) soelden.tv.

 
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=4ls5ZNQqDMU[/youtube]

 

 

 

 

Comments are closed.